Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Dienstag, 23. Dezember 2008

(Tag  7: Alexandria, Stadtbesichtigung Alexandria) Weihnachtskreuzfahrt MSC Poesia

Es war mittlerweile schon obligatorisch, dass unsere erste Tätigkeit nach dem aufwachen, der Blick aus dem Fenster war. Welch ein Anblick: strahlend blauer Himmel, Sonne und, wie gewohnt, die MSC Poesia hatte bereits im Hafen von Alexandria festgemacht und wir hatten das Einlaufen wieder einmal verschlafen. Da der geplante Aufenthalt aber von 08 Uhr bis 22 Uhr angesetzt war und wir keinen Ausflug gebucht hatten, sondern Alexandria mit dem Taxi erkunden wollten, konnten wir uns Zeit lassen. So gingen wir erholt und vom ausgedehnten Frühstück gestärkt, gegen 10 Uhr vom Schiff und betraten zum ersten mal ägyptischen Boden. Noch auf dem Hafengelände wurden wir von Taxi-Fahrern, die blaue Fahrzeuge hatten, angesprochen (Tour zu den Pyramiden 140,- Euro). Wir lehnten alle Angebote dankend ab, wobei wir von einem ganz hartnäckigen Taxi-Fahrer fast 200 m verfolgt wurden, auf denen er immer neue Angeboten unterbreitete. Aber auch dieser ließ sich schließlich abwimmeln. Aus diversen Kreuzfahrtforen habe ich den Tip beherzigt, vor der Hafenanlage ein gelbes Taxi zu nehmen, da diese billiger seien.
Hafenaus- und eingang in Alexandria


Nach der Passkontrolle und dem Verlassen des abgeriegelten Hafenbereichs stürzte sich sofort eine Schar von ca. 20 Taxi- bzw. Pferdedroschkenfahrern auf uns und boten uns ihre Dienste an. Eine Flucht ist ziemlich zwecklos bzw. bestünde nur darin, sich vor ein fahrendes Auto zu werfen bzw. wieder auf das Hafengelände zurück zu kehren, was, wie wir hörten, viele auch wieder taten. Am besten ist es, wenn man den Entschluss gefasst hat ein Taxi zu nehmen, einen Taxifahrer zu schnappen und mit diesem das Weite sucht. Preisabsprachen auf der Straße haben gar keine Bedeutung und zu den ausgemachten Absprachen im Taxi muss man auch noch kräftig aufschlagen. Wir hatten einen Stundensatz von 10,- Euro vereinbart (dazu kommen natürlich noch eventuelle Eintrittsgebühren). Nach gut 6-stündiger Tour durch Alexandria  wollte „unser Fahrer“ dann 80,- Euro). Begründung von ihm: „Fast 7 Stunden Fahrt plus Parkgebühren). Ich konnte ihn nach 15-minütiger Verhandlung noch auf 75,- Euro „drücken“ aber das war´s dann auch. Es lässt sich aufgrund meiner Erfahrungen trefflich darüber streiten, ob ein geführter, also über MSC gebuchter Landausflug, hier nicht besser und sicherer ist. Ich meine, beide Alternativen haben ihre Vorteile. Verglichen mit denen, von MSC angebotenen Ausflugsprogrammen, haben wir von Alexandria mit unserer Taxi-Tour mit Sicherheit mehr gesehen.

Zunächst brachte uns unser Fahrer zu einer katholischen Kirche, die gerade von Mönchen weihnachtlich geschmückt wurde. In Sichtweite von dieser Kirche befindet sich noch eine weitere, griechisch- oder russisch-orthodoxe Kirche, die wir auch noch anschauten. Von einem Verantwortlichen der Kirche wurde extra wegen uns das Licht angeschaltet und wir durften in alle, sonst versperrten Räumlichkeiten der reich verzierten Kirche schauen.

Orthodoxe Kirche in Alexandria
Weiter ging unsere Erkundungstour durch Alexandria mit der Besichtigung der Ausgrabungsstätte Amoud El-Sawary mit der Pompeius-Säule, die von zwei Sphinx-Statuten flankiert wird. Der Eintrittspreis lag bei ca. 3,20 €.

Pompeius-Säule mit Sphinx-Statuen
Von Amouid El-Sawary führte uns unser Weg zu den Katakomben von Kom El Shokafa. Dabei handelt es sich um eine unterirdische Grabanlage mit Grabstätten verschiedener gesellschaftlicher Stände. Einmalig an diesen Katakomben ist, dass sowohl römische, als auch ägyptische Grabstätten zu sehen sind. Teilweise sind noch sehr gut erhaltene Wandmalereien zu sehen. Eintrittspreis hier 5,60 €.

In den Katakomben von Kom El Shokafa
Ägyptische Wandmalereien in den Katakomben
Nach ausgiebiger Besichtigung der Katakomben ging es ins nahe gelegene römische Theater Kom El-Dik, das sehr schön renoviert wurde und das einzige römische Theater in Ägypten ist. Eintritt 3,20 €.

Römische Theater Kom El-Dik
Mittlerweile war der zunächst blaue Himmel dunklen Wolken gewichen und es regnete immer wieder wie aus Eimern. Dazu kam noch ein kräftiger Wind vom Meer. Bis zu diesem Zeitpunkt glaubte ich noch an den Wahrheitsgehalt des Werbeslogans: „Ägypten, 365 Tage Sonne im Jahr“. Aber wir hatten ja ein Schaltjahr, so nehme ich an, dass wir genau am 366. Tag in Ägypten waren!
Nachdem die Altstadt von Alexandria durch die heftigen Regengüsse und fehlender Kanalisation unter Wasser stand, entschloss sich der Taxifahrer uns als nächstes zu einem der obligatorischen Papyrusläden zu bringen. Ist aber auch ganz interessant und man erfährt ein wenig über die Papyrusherstellung und kann die Kunstwerke auf Papyrus betrachten.

Kunstwerke auf Papyrus
Weiter ging es mit unserem Taxi über die Corniche („Prachtstraße“ entlang des Meers) zum Park Al Montazah mit dem Sommerpalast des König Farouk.
Sommerpalast des König Farouk
"Vertreibung aus Ägypten (Park Al Montaza)"
Nach einem ausgiebigen Spaziergang in der großzügigen Parkanlage vertrieb uns der Sturm und es ging zurück über die Corniche in Richtung Festung Qaitbay. Weil wieder ein heftiger Regenschauer einsetzte, entschlossen wir uns, in einem Lokal an der Corniche etwas zu trinken.
"Hamburger Schmuddelwetter" in Alexandria
Obwohl das Wetter nicht viel besser wurde, fuhren wir kurz zur Festung Qaitbay, die wir aber nur kurz von außen anschauten, da diese gerade bei strömendem Regen geschlossen wurde, als wir ankamen .
Festung Qaitbay
Trotz der Tatsache, dass wir durch den Regen und den starken Wind durchnässt und ausgekühlt waren, schauten wir noch an der Bibliothek vorbei, deren moderne Architektur wir aber nur noch von außen bewunderten.

Vorplatz der Bibliothek
Zum Abschluss unserer intensiven Stadterkundung, fuhren wir noch zur Moschee Abu al-Abbas al-Mursi um diese von Außen wie Innen zu bewundern. Achtung Frauen: Frauen dürfen nicht durch den, nur Männern vorbehaltenen Haupteingang in die Moschee, sondern müssen den seperaten Fraueneingang benutzen und haben dann auch nur Zugang zum sogenannten Frauenbereich! 

Die Abu al-Abbas al-Mursi Moschee von außen
... und von innen
Von der Moschee ging es dann auf dem kürzesten Weg zurück an den Hafen, wo wir doch ganz schön geschafft, die Poesia wieder erklommen.

Durch das nasskalte Wetter waren wir etwas „durchgefroren“ weshalb wir uns nach einer Tasse leckerem Cappuccino unter der heißen Dusche aufwärmten. Die Abendesseneinteilung wurde an diesem Abend wegen der Ausflügler zu den Pyramiden und deren späte Rückkehr, umgeworfen, so dass wir heute bei der ersten Essenssitzung teilnehmen sollten. Nach dem Essen schauten wir uns die Abendshow an, die genau zu der Zeit stattfand, als die MSC Poesia aus Alexandria auslief. Dies störte uns heute aber weniger, da es zum einen schon dunkel war und wir zum anderen für heute schon genug gefroren hatten. Während unseres „Gute-Nacht-Drinks“ merkten wir, dass die Poesia wieder schaukelte, so dass man wieder von einer rauhen See ausgehen konnte. Wir schliefen aber auch diese Nacht wohl behütet in unserer Kabine.


Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

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