In der vergangenen Nacht waren die Uhren um eine Stunde vorgestellt worden, was für uns gar kein Problem darstellte, da wir verhältnismäßig früh zu Bett gegangen waren und zudem unser Tagesprogramm nicht all zu überfüllt war. Schließlich waren wir während dieser Fahrt schon einmal in Korfu.
Nach dem Aufwachen der gewohnte Blick auf die Klimaanlage, ach so, jetzt ist ja alles in Ordnung, tief durchatmen.
Da die Rundung des Bauches während der Kreuzfahrt schon deutlich größer geworden war, fiel das Frühstück nicht mehr ganz so üppig aus. Wir ließen uns trotzdem Zeit, denn wir sind mittlerweile auch ein wenig fauler geworden und wollten den angebotenen Shuttlebus zur Innenstadt nutzen. Dieser kostete auch dieses Mal 6,- € pro Person.
Mit den bewährten Landgang-Utensilien bestückt, erwarben wir zunächst am Tour-Schalter der Costa die Bustickets. Bis zum Hafenausgang ließen wir uns auch dieses Mal vom angebotenen Bus der Hafenverwaltung bringen und stiegen dort in den bereit stehenden Shuttlebus von Costa. Die Fahrt führte zunächst an der Wegstrecke, die wir beim ersten Stop gelaufen waren, entlang. Der Bus hielt dann genau am Eingang des Alten Fort. Das war praktisch, denn genau hier wollten wir unseren heutigen Rundgang beginnen.
Eingang zum Alten Fort in Korfu |
Am Eingang lösten wir die Eintrittskarten, ich meine es waren 4,- € pro Person, und stapften los. Ein wenig in den wuchtigen Mauern umgesehen und dann natürlich den Aufgang zum höchsten Punkt des Fort gesucht. Es war nicht schwer, diesen zu finden, denn wo es nach oben geht, können wir nicht falsch sein. Leichter als es von unten aussah war dann der Aufstieg.
Impressionen aus dem Alten Fort |
Es geht aufwärts |
Oben angelangt, Auge in Auge mit dem Leuchtturm, wird man mit einem fantastischen Rundumblick über Korfu, zum Neuen Fort und zu den vorgelagerten Inseln belohnt. Leider wehte hier oben eine steife Brise und der Himmel war zugezogen.
Auf Augenhöhe mit dem Leuchtturm |
Ausblicke auf Korfu vom höchsten Punkt auf dem Alten Fort |
Trotzdem hat sich der Aufstieg gelohnt. Richtig stolz auf uns wagten wir uns an den Abstieg, bei dem wir auch immer wieder herrliche Ausblicke erhaschten.
Immer wieder gab das Fort neue Ein- und Ausblicke frei |
Nach Verlassen des beeindruckenden Alten Forts hielten wir uns rechts und strebten dem Königlichen Palast zu. Vor dem Palast, der im neoklassizistischen Stil errichtet wurde, sowie rechts von diesem befinden sich kleine Parks. Der Palast schließt auch die Esplanada zum Norden hin ab.
Königlicher Palast in Korfu |
Königliches Schloss vom Schlosspark aus gesehen |
Herrlicher Blick vom Königlichen Schloss auf das Late Fort |
An der Esplanada legten wir, nicht ohne nochmals einen kurzen Abstecher in die St.-Spiridon-Straße, gemacht zu haben, eine Rast in einem der vielen dort befindlichen Cafes ein.
Auf der Esplanada |
Nun flanierten wir die Esplanada entlang an deren südlichen Ende wir auf die Platia (weitläufiger Platz mit Parkanlagen) trafen. Auf der unteren Platia steht das Denkmal zur Vereinigung der Ionischen Inseln. Nach ein paar Schritten weiter trafen wir auf der oberen Platia auf das Rondell. Noch ein Stück weiter und wir bestaunten Maitlands Rotonda, einen ionischen Rundtempel.
Denkmal zur Vereinigung der Ionischen Inseln |
Rondell auf der Platia |
Maitlands Rotonda |
Mit der Gewissheit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Korfu gesehen zu haben, entschlossen wir uns, gemütlich auf das Schiff zurück zu kehren, wozu wir aber wieder die bequemere Variante, nämlich den Bus wählten. Nach der Rückkehr auf das Hafengelände stöberten wir noch ein wenig im Duty-Free Shop. Gemächlich ließen wir nun unseren zweiten Aufenthalt während dieser Kreuzfahrt in Korfu ausklingen.
Rückkehr auf die, im Hafen von Korfu liegende Costa Victoria
Noch vor der „großen Rückkehreransturm“ auf das Schiff machten wir es uns im Restaurant gemütlich und genossen die Köstlichkeiten die von der Küche geboten wurden.
Hier möchte ich anmerken, das sowohl beim Abendessen wie auch beim Mittagessen die selben Speisen auf dem Plan standen, wie in der Vorwoche. Da es aber genügend Wahlmöglichkeiten gab und wir nicht besonders heikel sind, war dies für uns absolut kein Problem. So kam es, dass wir rechtzeitig zum Ablegen aus dem Hafen von Korfu zurück auf unserer Kabine waren und von unserem Balkon aus die sehenswerte Ausfahrt aus dem Hafen bestaunen konnten.
Ein letzter Blick von unserem Balkon auf das Alte Fort von Korfu |
Endlich wieder einmal konnten wir den Nachmittag an Bord in vollen Zügen genießen, ohne an der Rezeption, bei der deutschsprachigen Hostess anstehen zu müssen. Ganz, ganz langsam kam so etwas ähnliches wie Urlaubsgefühl wieder auf, wobei im Hinterkopf immer noch die unerhörten Umstände der letzten Tage eingeprägt waren.
Für diesen Abend war die einzige Gala dieser zweiten Fahrt angesagt, sodass wir uns früh genug für dieses Ereignis „fein“ machten. Trotz den Umständen, das wir dies Prozedere und den Ablauf des festlichen Abends schon kannten, erfreuten wir uns trotzdem an der Präsentation der Alaska-Eisbombe.
Den obligatorischen Espresso tranken wir in der uns lieb gewordenen Bar La Tavernetta. Beim Betreten der Bar ein Lächeln des sonst sehr ernst dreinschauenden Barkeepers, ein fröhliches Winken und ein kurzer Smalltalk mit ihm, so waren wir es von unseren vorangegangenen Kreuzfahrten gewohnt. Nun begingen wir den Fehler zu glauben, das was vorher war, sei nur ein schlechter Traum gewesen. Wir fassten nun Mut und beschlossen den Abend bei flotterer Musik im Concorde Plaza bei einem oder zwei Cocktail ausklingen zu lassen. Im Concorde Plaza setzten wir uns auf die erste Galerie. Zu diesem Zeitpunkt war die Bar noch wenig frequentiert. Bei angenehmer Live-Musik warteten wir auf den Service. Nach knapp einer halben Stunde, wir hatten noch nicht bestellen können, kam „Hacky“ zufällig vorbei. Wir tauschten uns aus, welche Aktivitäten wir in Korfu unternommen hatten. Wir saßen nun bereits eine ¾ Stunde an unserem Tisch, die Costa-Karte gezückt, als tatsächlich ein Kellner auf uns zu kam. Schnell die Costa-Karte hochgehoben um zu verdeutlichen „WIR WOLLEN BESTELLEN“ und was macht der Kellner; demonstrativ weggeschaut und schnell an unserem Tisch vorbei. Das war deutlich, uns wurde wieder grausam deutlich gemacht, das wir noch auf der „alten“ Costa Victoria waren und sich absolut gar nichts verbessert hatte.
Jetzt wurde der Entschluss gefasst, wenn wir etwas trinken wollen, dann nur noch in die Bar La Tavernetta! So tranken wir, nachdem wir reumütig in diese zurück gekehrt waren und wieder freundlich begrüßt und prompt bedient wurden, dort unsere Cocktails. Schlimm an der ganzen Sache war aber, dass das „Ich will runter von diesem Schiff “-Gefühl, das sich heute langsam zurück gebildet hatte, wieder voll da war. Wieder einmal sehr enttäuscht gingen wir diesen Abend schlafen.