Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Montag, 29. Dezember 2008

(Tag 13: Genua, Ausschiffung und Rückfahrt nach Hause) Weihnachtskreuzfahrt MSC Poesia

Nach einer kurzen Nacht, wir mussten heute wegen der anstehenden Ausschiffung schon um 07.30 Uhr die Kabine komplett räumen. Bevor wir unser letztes Frühstück dieser Kreuzfahrt im Restaurant Le Fontane einnahmen, packten wir also unser Handgepäck zusammen und checkten die Bordrechnung, die auf den Cent genau stimmte. Unser Treffpunkt für die Ausschiffung, die nach zugeteilten Farben vonstatten ging, war die Zebra-Bar.

Treffpunkt zur Ausschiffung: Zebra-Bar
Da wir beim Frühstücken keine Eile hatten, trafen wir an der „Sammelstelle“ verhältnismäßig spät ein und somit war diese schon überfüllt mit wartenden Gästen. So verkrümelten wir uns in das Casino, was für uns den Vorteil hatte, dass wir dort rauchen durften und jede Menge Platz hatten. Getränke konnte man an der Bar kaufen, mussten aber jetzt bar bezahlt werden, da die MSC-Card in der Nacht ihre Gültigkeit verloren hatte. Als dann gegen 10.30 Uhr unsere Farbe zur Ausschiffung aufgerufen wurde, war der Augenblick gekommen, dass wir von der MSC Poesia wehmütig Abschied nehmen mussten. Jetzt war es also endgültig, traumhafte 12 Tage auf der MSC Poesia waren zu Ende! 

Nach einer weiteren halben Stunde hatten wir unsere Koffer in der Hand und standen mit Hunderten von Leuten am Ausgang des Kreuzfahrtterminals in Genua. In der Hoffnung, dass nun unser Reisebus von der Firma Ideal-Reisen bald kommen würde, begaben wir uns mit unserem Gepäck vor die Halle. Dort empfing uns Genua mit grausamem Wetter, nur 3 Grad, eisiger Wind mit heftigen Böen und teilweise Schneefall. Bei solch einem Wetter ist es dann grausam, wenn ein Bus nach dem anderen kommt, der eigene aber nicht dabei ist. So vergingen sage und schreibe 2 Stunden bis endlich unser Bus kam. Zu dieser Zeit waren alle anderen Busse bereits lange auf der Heimreise. Wir wissen bis heute noch nicht warum es zu einer solcher Verzögerung kam. Verständlich, nachdem alle im Freien Wartenden bis auf die Knochen durchgefroren waren, dass der Bus überfallartig gestürmt wurde. Die Busfahrer wollten aber, auch irgendwo verständlich, dass alles geregelt abläuft und auch sichergestellt sein muss, dass nur die Personen in den Bus kommen, die dafür vorgesehen sind. Nachdem die Koffer natürlich auch noch mit deutscher Gründlichkeit und nach Plan verladen werden sollten, kam es zwischen Busfahrern und Fahrgästen fast zu einem Handgemenge. Es war nach 2 Stunden Dauerfrieren zwar nicht leicht, aber ich hielt mich aus den Wortgefechten heraus, da ich mir wegen so etwas, innerhalb von wenigen Minuten, die vergangenen 12 wunderschöne Tage nicht kaputt machen lassen wollte. Da in Augsburg die erste „Entladestation“ war, hatte ich das Pech, meine Koffer erst als einer der Letzten einladen zu dürfen. Also bekam ich noch zusätzlich eine halbe Stunde Frieren verordnet. Im Bus bekam ich dann mit, dass offensichtlich noch 2 Fahrgäste fehlten. Weder einer der beiden Fahrer, noch die Busbegleiterin, sahen sich aber veranlasst, in den Kreuzfahrtterminal zu gehen, um nach den Fehlenden zu suchen. So wurde ohne diese abgefahren. Die Fahrt dauerte nicht lange, dann wurde bekannt, dass die überfälligen Fahrgäste mit einem Taxi nachkommen. So wurde die erste Pause an einer Autobahnraststätte nicht unweit von Genua eingelegt. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie „harmonisch“ die Rückfahrt, die über den San Bernadino, Bregenz nach Deutschland führte, verlief. Da die Busfahrer, wie auch die Busbegleiterin, alle Fahrgäste, auch die, die sich aus allen Attacken heraus hielten, wie Feinde behandelten, war für uns klar, dass eine Busanreise zu einer Kreuzfahrt, insbesondere mit Ideal-Reisen Dresden, nicht mehr in Frage kommt. Kurz vor 23 Uhr, also knapp 3 Stunden später wie in den Reiseunterlagen angegeben, kamen wir schließlich in Augsburg an, wo wir von unserer Tochter abgeholt wurden und nach Hause gebracht wurden.

Die MSC Poesia:

Die technischen Daten und eine Außenansicht der MSC sind an anderen Stellen zur Genüge vorhanden, so dass ich hier nicht näher darauf eingehen will. Die Innenausstattung des Schiffes würde ich als modern (als Beispiel sei hier das Theater und die Bar Dei Poeti genannt) bis leicht kitschig (Beispiel: Zebra-Bar) bezeichnen, wobei wir uns überall auf dem Schiff sehr wohl gefühlt haben. Dazu haben aber auch das überwiegend freundliche und zuvorkommende Personal der MSC Poesia beigetragen. Kurz gesagt, der Aufenthalt auf dem Schiff trug durch die gediegene Ausstattung dazu bei, sich rundherum wohl zu fühlen und sich zu erholen.

Atrium der MSC Poesia 
Bar Moulin Rouge 
Theater der Poesia
Über das Essen habe ich mich schon geäußert, so dass hier nur nochmals gesagt werden kann, dass dieses gut bis sehr gut und sehr reichlich war.
Zu den Getränken kann gesagt werden, dass wir uns ein Mineralwasserpaket gekauft haben. So bekamen wir die 1-Liter-Flasche Mineralwasser zum Preis von ca. 1,80 Euro. Außerdem erwarben wir ein Bier-Paket. So kam ein 0,4-Liter-Bier auf ca. 4,20 Euro. Cappuccino (1,70 Euro) und Espresso (1,10 Euro) waren qualitativ sehr gut und auch sehr billig. Auch die von uns konsumierten Cocktails waren sehr lecker und auch preislich in einem vertretbaren Rahmen. So kann man sagen, dass, außer dem Bierpreis, die Kosten für Getränke in einem vertretbaren Rahmen liegen.
Die von MSC angebotenen Ausflüge haben wir nicht in Anspruch genommen. Wie schon bei den einzelnen Häfen herausgehoben, haben wir alle Landgänge in eigener Regie unternommen und dies zu einem Bruchteil von dem, was MSC für die Ausflüge verlangt. Ich kann nur jedem raten, es zumindest einmal zu versuchen, vor der Kreuzfahrt einen Landausflug selbst zu organisieren. Ich für meine Person kann sagen, dass es sehr interessant ist im Vorfeld sich über die Stadt bzw. den Ort zu informieren, die oder den man besichtigen will. Wir haben festgestellt, dass man meistens mehr sieht als bei einem organisierten Ausflug. Wir sind gerne bereit unsere zusammengetragenen Unterlagen an Interessierte auf Anforderung weiter zu geben bzw. Tipps zu geben.
Ich bin mir bewusst, dass mein Reisebericht sehr euphorisch klingt. Dies kann zum Einen daran liegen, dass es unsere erste Kreuzfahrt war und alles neu und abenteuerlich war. Zum Zweiten muss man sehen, dass wir „nur“ eine Außenkabine zum Preis von 849,- Euro hatten und somit das Preis-/Leistungsverhältnis natürlich anders ist als wenn wir eine Suite für ein paar Tausend Euro gebucht hätten. Möglicherweise würde dann meine Beurteilung auch kritischer ausfallen. Unter diesen Voraussetzungen können wir für uns sagen, dass das Preis-/Leistungsverhältnis voll in Ordnung war.

Fazit unserer 1. Kreuzfahrt:

Nach unserer ersten Kreuzfahrt trat das ein, vor dem uns der Chef unseres Reisebüros „Hacky“ Hackenbuchner gewarnt hatte: Wir wurden süchtig! Zu diesem Umstand hat MSC mit der gesamten Crew der MSC Poesia nicht unwesentlich beigetragen. Wir erlebten in diesen 12 Tagen ein echtes „Traumschiff-Feeling“.
Was wir bei Beendigung unserer Weihnachtskreuzfahrt noch nicht wussten: heute, knapp 3 Monate nach unserer Fahrt auf der MSC Poesia, haben wir schon die zweite Kreuzfahrt hinter uns und die nächsten 4 Kreuzfahrten sind schon gebucht. Soviel noch zum Thema Suchtgefahr.
Ich hätte nicht gedacht, dass mein Reisebericht so umfangreich wird, hoffe aber, dass er nicht allzu langweilig ist. Über Eure Meinungen würde ich mich natürlich freuen.



Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

Sonntag, 28. Dezember 2008

(Tag 12: Neapel, Besichtigung von Neapel) Weihnachtskreuzfahrt MSC Poesia

Als wir uns nach dem Aufwachen mit einem Blick aus unserem Fenster orientierten, stellten wir fest, dass die Poesia offensichtlich gerade die letzten Meter bis zum Festmachen am Kai von Neapel zurück legte. Dies war in der Bordzeitung für 8 Uhr geplant, geschah aber schon wieder mal früher. Schadet ja auch nicht, wenn man einen klein wenig längeren Aufenthalt in einem interessanten Hafen hat. Wir hatten uns für Neapel, das von uns als eines der Highlights der Reise angesehen wurde, ein Mammutprogramm vorgenommen. Um dieses auch in die Tat umsetzen zu können, genossen wir das reichhaltige Frühstück in „unserem“ Restaurant. Ausgerüstet mit allen Touristenutensilien machten wir uns schließlich auf, um Neapel zu sehen.

Nach dem Verlassen des Kreuzfahrtschiffes war es nur ein Katzensprung bis zur ersten Sehenswürdigkeit, dem wuchtigen Castel Nuovo. Anscheinend schlafen die Neapolitaner etwas länger, denn eine Innenbesichtigung des Castel Nuovo war erst ab 9 Uhr möglich. Da unsere Zeit sehr begrenzt war, denn das Ablegen der Poesia war für 15 Uhr vorgesehen, beschränkten wir uns darauf, die 700 Jahre alte Burg nur von außen zu bestaunen.

Kreuzfahrtterminal von Neapel
Castel Nuovo
Weiter ging es zum unweit gelegenen Piazza del Plebiscito. An dem weitläufigen Platz befinden sich der Königspalast und die Kirche San Francesco di Paola, die dem römischen Pantheon ähnlich sieht.

Königspalast
Kirche San Francesco di Paola
Vom Piazza Plebiscito sieht man schon die Galleria Umberto I, eine riesige glasüberdachte Galerie, die Geschäfte und Cafes beinhaltet. Schon auf dem Piazza del Plebiscito setzte starker Regen ein, also nichts geworden aus unserer Hoffnung noch einmal einen trockenen Tag auf unserer Kreuzfahrt zu erwischen. So durften wir unserem „Rhodos-Schirm“ auch noch das schöne Neapel zeigen. Vom Königspalast führte unser Weg vorbei an der Fassade des Theater San Carlo in die Galleria Umberto I. Dieses imposante Gebäude beherbergt wie schon angeführt diverse Geschäfte und Cafes, die leider bei unserem Besuch überwiegend geschlossen waren. Zudem war die riesige Kuppel im Zentrum des Gebäudes wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet.

Galleria Umberto I. 
In der Galleria
 Von hier aus wollten wir auf direktem Weg zu der Station der Schienenseilbahn „Funicolare Centrale“. Den direkten Weg schafften wir nicht, denn wir mussten unbedingt in eines der engen Gässchen abbiegen um dort, weg von der Hektik der Großstadt, nach dem wahren Flair von Neapel zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir hier noch weit entfernt vom „wahren“ Neapel waren. Trotzdem fanden wir es schon wunderschön. Nun aber doch wieder zurück in den Trubel und zur Station der Schienenseilbahn, mit der wir dann hoch in das Viertel Vomero (Station Piazza Fugo) fuhren, von wo aus man zu dem Castel San Elmo kommt.

Schienenseilbahn „Funicolare Centrale“
Von der Seilbahnstation ist zunächst der Weg noch ausgeschildert. Entweder haben wir etwas übersehen, aber irgendwann hörte die Beschilderung auf und wir orientierten uns nach unserem Gefühl und erreichten doch den Eingang des Castel. Nach Bezahlung des Eintrittpreises fuhren wir mit dem Lift hoch zur Festung. Eine Besichtigung der Festung gibt nun wirklich nicht viel her aber die Aussicht, die man von der Festung auf die Stadt hat ist beeindruckend. Trotz Regen und Sturm auf dem Castel lohnte es sich diesen Abstecher zu machen, denn der Blick auf Neapel und den weit entfernten Vesuv waren es wert, dem Wetter zu trotzen. Wie muss es hier wohl sein, wenn die Sonne lacht? Sagte Goethe wegen dieses Ausblickes vielleicht „Neapel sehen und sterben“?

Eingang zum Castel San Elmo
Auf dem Castel San Elmo
Der Vesuv vom Castel aus gesehen
 Es ist wohl verständlich, dass wir wegen des miesen Wetters nicht all zu lange auf dem Castel blieben. An der Station „Via Morghen“, fuhren wir mit der „Funicolare Montesanto“ bis zur Endstation. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Piazza Dante, einem sehenswerten Platz und das „Tor“ zur Altstadt von Neapel.

Am Piazza Dante
Wir tauchen nun ein in die engen Gassen der Altstadt von Neapel. Über den Plazza Miraglia schlendern wir über die Via Tribunale und können uns an den alten Gebäuden, prächtigen Kirchen und engen Seitengassen, in denen auch bei diesem Wetter die Wäsche über den Gassen hängt, nicht satt sehen. Mittlerweile hat es zumindest zu regnen aufgehört und hier und da sieht man sogar einen Fleck blauen Himmel. Vorbei an den Kirchen San Lorenzo Maggiore und San Paolo Maggiore, wäre unsere nächste Besichtigungsstation der Dom gewesen.

Am Piazza Miraglia rissen die dunklen Wolken auf
Typisch neapolitanische Gasse in der Altstadt
San Lorenzo Maggiore
San Paolo Maggiore
Aber mit Schauen und Staunen verpassten wir den Abzweig und liefen die Via Tribunale einfach weiter und kamen so bis zum Castel Capuano.

Castel Capuano
Zwar nicht zwingend gewollt aber trotzdem noch weitere Eindrücke von Neapel. Nachdem wir unseren Fehler bemerkt hatten, kehrten wir einfach um. Dieses Mal passten wir besser auf und nur kurze Zeit später standen wir vor der imposanten Fassade des Domes von Neapel.

Fassade des Dom von Neapel
Auch das Innere des Domes ist überwältigend. In der Seitenkapelle Santa Restituta gibt es eine herrliche Mosaik-Madonna zu bewundern. Von hier kann man auch zu den absolut sehenswerten Ausgrabungen, gegen Eintritt, gelangen. Hier lässt sich wunderbar erkennen, wie über Jahrhunderte hinweg übereinander gebaut wurde. Wir waren von allem so fasziniert, dass uns die Zeit förmlich davon rannte.

Im Dom
Mosaik-Madonna im Dom zu Neapel
So verließen wir den Dom und gingen die Via Tribunale ein kurzes Stück zurück, um in die Via San Gregorio Armeno, der Straße der Weihnachtskrippen, abzubiegen. In dieser Gasse haben die Krippenschnitzer von Neapel ihre Geschäfte und es werden das ganze Jahr über Weihnachtskrippen, -figuren und –zubehör angeboten. An ein gemütliches ansehen der Geschäfte war aussichtslos da sich unzählige Menschen auf engstem Raum drängeln. So wird man eigentlich nur „durchgeschoben“.

Zugang zur Via San Gregorio Armeno
Gedrängel in der Straße der Weihnachtskrippen 
Hier ist das ganze Jahr Weihnachten
Wir waren froh, als wir wieder aus der Gasse heraus waren. Wir mussten nun mit Bedauern feststellen, dass die Zeit doch schon weit fortgeschritten war und wir uns schon auf den Rückweg zum Schiff machen mussten. Gemütlich schlenderten wir nun in Richtung Hafen und wollten uns, wenn sich die Gelegenheit ergibt, noch eine neapolitanische Pizza kaufen. Dieses Glück war uns aber nicht vergönnt und so beendeten wir unseren letzten Landgang dieser Kreuzfahrt. Nun war es also soweit, alles was jetzt noch kommt ist dann immer mit dem Gedanken verbunden „das letzte Mal“! Also genossen wir auf der Poesia auf dem Außendeck noch einen Cappuccino und schauten uns „das letzte Mal“ das Auslaufen aus einem Hafen an. Arrivederci Napoli! Hier waren wir uns aber einig, dass wir mit Sicherheit nicht das letzte Mal in Neapel gewesen sind, denn diese Stadt hat uns mit ihrem Flair verzaubert.

Beim Cappuccino auf dem Außendeck ein letzter Blick über Neapel
Die Poesia legt vom Kai in Neapel ab
Nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Neapel war es uns ein wenig frisch geworden, so dass wir uns entschlossen uns gleich mit einer heißen Dusche aufzuwärmen. Ein wenig ausgeruht, die Koffer schon mal grob gepackt und schon war es wieder Zeit dass wir uns einen leckeren Cocktail zur Happy Hour in der Bar Dei Poeti gönnten. Nach diesem noch ein kleiner Bummel auf der „Flaniermeile“ des Schiffes und dann war es auch schon wieder Zeit, das letzte Abendessen im Restaurant einzunehmen. Ja und dann ging es schon los; Abschiednehmen von „unseren“ Kellnern, von „unseren“ netten Tischnachbarn aus der Schweiz. Es fiel einfach nur schwer. Beim Verlassen des Restaurants noch einmal umgeblickt um alles in sich aufzusaugen. Weiter ging der gewohnte Weg ins Casino. Espresso trinken, Abschied nehmen. Auch die letzte Vorstellung dieser Kreuzfahrt im Theater ließen wir uns nicht nehmen. Aus einem letzten Bierchen in unserer Stammbar wurden auch mehrere, aber irgendwann ist immer Schluss. So traten wir schließlich den Gang zur letzten Nacht in unserer Kabine an. Bevor wir uns schlafen legen durften, mussten wir noch die Koffer fertig packen und vor die Türe stellen, da diese noch in der Nacht abgeholt werden. Da wir an diesem Tag wieder volles Programm hatten, schliefen wir auch diese Nacht wunderbar.


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Samstag, 27. Dezember 2008

(Tag 11: Messina, Stadtbesichtigung Messina) Weihnachtskreuzfahrt MSC Poesia

Lange geschlafen und gut gefrühstückt, so nahmen wir den heutigen Tag in Angriff. Gleich nach dem Frühstück begaben wir uns ins Theater „Carlo Felice“, wo uns die Informationen für die Ausschiffung bekannt gegeben wurden. Da wir ja absolute Kreuzfahrtneulinge waren, war diese Veranstaltung ein „Muss“. Langsam wurde uns immer klarer, dass unsere Reise langsam aber sicher dem Ende zugeht. Am vergangenen Abend Abschieds-Gala, heute Ausschiffungsveranstaltung –einfach zum Heulen! Dieses Gefühl hielt aber nicht lange an, wir sagten uns einfach, dass wir ja noch 3 Tage hätten und diese wollten wir auch bis zur letzten Sekunde genießen. Also stürzten wir uns gleich nach dieser Veranstaltung ins „Getümmel“ und machten nochmals die Bord-Shops unsicher, die immer neue Sonderangebote anpriesen und so Anja magisch anzogen.

Shopping
Es dauerte nicht lange und schon konnte man auf der Steuerbordseite die Küste von Italien sehen. Noch ein klein wenig Bummeln und ein Cappuccino in der Mojito-Bar auf dem Außendeck und schon war es Zeit sich fertig zu machen, um das Einlaufen in den Hafen von Messina, unserem „Ersatzhafen“ für Zypern, anzusehen. Unglaublich, aber wahr, zum ersten Mal konnten wir auf unserer Fahrt das Einlaufen in einen Hafen bestaunen. Dabei stellten wir mit Freude fest, dass die Poesia in unmittelbarer Nähe der Altstadt fest machte, so dass wir bei unserer Erkundung von Messina auf eigene Faust, die wir bei dieser Station ja ohne vorbereitetes Material aus dem Internet vornehmen mussten, leicht tun würden.

Vor der Einfahrt in den Hafen von Messina
Nachdem wir das Schiff verlassen hatten und wir uns an Hand eines Stadtplanes, den wir uns für 0,50 Euro am Ausflugsschalter von MSC gekauft hatten, kurz orientiert hatten, setzten wir uns zunächst einmal von den restlichen Mitfahrern, die alle Richtung Dom strömten, ab.

Erste Kontakte mit Messina, abseits der Touristenströme
Nach einem kurzen Spaziergang gingen auch wir in Richtung Dom. Der prächtige Kirchturm beinhaltet die größte astronomische Uhr der Welt, wobei nicht das Zifferblatt gemeint ist, sondern ein, über fast die ganze Höhe des Turmes reichendes Uhrwerk, das eine Vielzahl von Figuren antreibt. Eine Turmbesteigung nahmen wir nach der Besichtigung des Domes in Angriff. Im Dom befindet sich auch noch eine Ausstellung von alten sakralen Gegenständen. Leider hatten wir mit dem Wetter schon wieder Pech, denn als wir den Dom verließen und den Brunnen Fontana d'Orione, der auf dem Piazza Duomo steht, anschauten, begann es auch hier zu regnen und unser, in Rhodos erworbener Regenschirm kam wieder zum Einsatz.

Der Dom von Messina 
Im Dom
Turm des Dom von Messina
Fontana d'Orione
Vom Piazzo Duomo gingen wir, vorbei an einer schönen Marienstatue und gelangten auf den Piazza Antonello, der von prunkvollen Gebäuden eingerahmt wird.

Marienstatue in der Nähe des Doms

Am Piazza Antonello
Wegen des schlechten Wetters und der Tatsache, dass Anjas Rücken wieder zu schmerzen begann, entschlossen wir uns, nur zu einer der beiden Kirchen Cristo Re und Santuario della Madonna di Montalto, die beide auf einer Anhöhe liegen, aufzusteigen. Wir erwählten die Kirche Cristo Re, um diese in unsere Besichtigungstour aufzunehmen. Nicht nur, dass es beim letzten Anstieg zum Kirchplatz zu schütten begann, auch mussten wir feststellen, dass die Kirche versperrt war. Den genauen Grund dafür brachten wir nicht in Erfahrung, aber ich denke es liegt an dem Umstand, dass italienische Kirchen nachmittags fast immer geschlossen sind. So blieb uns nichts anderes übrig, als das gewaltige, weithin sichtbare Gebäude, lediglich von außen anzusehen.

An der Kirche Cristo Re
Unsere Bemühungen, den Aufstieg zu wagen, wurden aber mit einem herrlichen, aber sehr feuchten Blick von oben auf Messina, den Hafen und die Meerenge von Messina belohnt.

Blick über Messina auf die MSC Poesia 
Die Meerenge von Messina
Nach der Enttäuschung über die versperrte Kirchentüre und der Tatsache, dass uns das Wetter schon wieder einmal nicht hold war, fassten wir den Entschluss, in einem in der Nähe befindlichen Cafe uns an einem italienischen Cappuccino zu wärmen. Währenddessen hatte es auch aufgehört zu regnen und wir stiegen wieder hinab in Richtung Hafen.
In der Nähe des Liegeplatzes der MSC Poesia gab es an Sehenswürdigkeiten noch das Rathaus von Messina und das aus dem Jahre 1852 stammende Teatro Vittorio Emanuele II. Dies ist eines der wenigen Gebäude von Messina, das nicht während des Erdbebens am 28.12.1908 zerstört wurde.

Rathaus von Messina 
Teatro Vittorio Emanuele II.
Offensichtlich waren für den nächsten Tag Gedenkfeiern zum 100. Jahrestag des Erdbebens geplant, denn entlang der Hauptstraße, die am Rathaus wie auch am Theater vorbei führt, waren eine Unzahl von Fahrzeugen diverser Rettungsdienste abgestellt und es wimmelte nur so von unterschiedlichen Uniformträgern.

"Auflauf" von Rettungsdiensten vor dem Theater
Zwischenzeitlich begann es schon zu dämmern und so machten wir uns auf, um auf das Schiff zurück zu kehren. Da wir noch nach einem Supermarkt bzw. Kiosk Ausschau hielten, um noch eine Flasche Wasser zu kaufen, kamen wir auch noch an einer kleinen Boutique vorbei, in deren Auslage eine Jacke ausgestellt war, in die sich Anja auf Anhieb verliebte. So ging es ab in das Geschäft, mit Händen, Füßen ein paar Brocken italienisch nach der richtigen Größe gefragt und Ruck Zuck hatte meine Frau eine neue Wendejacke aus Messina/Sizilien. Hat ja schließlich auch nicht jeder! Nun ging es aber endgültig zurück zum Schiff.

Die MSC Poesia in der Abenddämmerung an der Anlegestelle in Messina 
Auf diesem schnell umgezogen, in die Bar und dort das MSC-Angebot „Zwei Cocktail zum Preis von Einem“ genutzt.

MSC-Angebot „Zwei Cocktail zum Preis von Einem“ 
Nach den leckeren Cocktails gingen wir noch auf das Außendeck, machten ein paar Nachtaufnahmen von Messina und schon war die Zeit gekommen, von Sizilien Abschied zu nehmen, da die Poesia Fahrt in Richtung Neapel aufnahm.


Das nächtliche Messina von der MSC Poesia aus gesehen
Nachdem uns doch ein wenig frisch geworden war, tat eine heiße Dusche gut. Nach dem Abendessen und unserem Espresso, den wir nun schon seit etlichen Tagen immer im Casino getrunken haben, setzten wir uns in das Theater, wo uns wieder eine tolle Show geboten wurde. Am Ende der Vorstellung bedankten und verabschiedeten sich die Künstler der MSC Poesia beim Publikum. Dies geschah so herzlich und in einer Form, dass bei dem einen oder anderen schon die Augen feucht wurden. Der Abschied wurde einem so nicht wirklich leicht gemacht. Nach der Vorstellung tranken wir in unserer Stamm-Bar noch ein Bierchen und bekamen so die richtige Bettschwere. Außerdem brauchten wir unseren Schlaf denn wir freuten uns schon auf den nächsten Tag, um Neapel unsicher zu machen.




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