Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Samstag, 28. November 2009

Kreuzfahrt Costa Victoria (Tag 9: Venedig)

Am nächsten Tag hatten wir immer noch keine neue Costa-Karte. Wir nahmen also die Sache selbst in die Hand, weswegen sich unser geplanter Landgang verzögerte. Wir beauftragten unsere gute Seele, Putu, nachzusehen, ob er die Karten für die nächste Fahrt zum Verteilen schon bekommen hat. Da dies der Fall war, konnte er sie uns gleich aushändigen. Man merke: "Bei Costa wird dir nicht geholfen, hier zählt das Motto "selbst ist der Mann"! Zufällig lief uns wieder Felicia über den Weg. Nochmals auf den Dreck, der aus der Klimaanlage kam, angesprochen (heute hatten wir wieder Beweismaterial mitgenommen) und den Umstand das ihr Versprechen mit Brief und neuen Karten eine Lüge war erklärte sie wieder einmal sie wird sich um Beseitigung der Mängel kümmern und der Aussage, dass wir mit der alten Karte nach dem Landgang in Venedig wieder aufs Schiff kommen, ließ sie uns wieder stehen, da sie Wichtiges zu tun habe. Die arme, viel beschäftigte Frau! Ich nehme es einfach vorweg, wir wären mit den alten Karten, denn ich habe es versucht, nicht einmal in die Nähe des Schiffes gekommen, im Einschiffungsterminal wäre Schluss gewesen, wenn wir nicht die neuen Karten dabei gehabt hätten. Ich versichere, das alles klingt unglaubwürdig bzw. wie ein Märchen, aber wir haben es erlebt und dieser Urlaub, diese Kreuzfahrt war versaut. Uns wäre es am liebsten gewesen, wenn wir unsere Sachen hätten nehmen können und nie mehr auf dieses Schiff zurück kehren mussten, aber dies wäre nur mit noch mehr Problemen und finanziellen Einbußen verbunden gewesen. So versuchten wir während unserer Landgänge abzuschalten und diese zu genießen.

Keine verdreckte Fotolinse sondern Spuren unseres kabineneigenen Vulkans 
Nachdem wir glücklich waren, der Victoria, mit all ihren negativen Überraschungen mit denen sie uns bedacht hatte, den Rücken kehren zu können, erkundeten wir heute wieder Venedig. Leider war auch heute anfangs der Himmel, durch Hochnebel, grau. Erst als wir vor dem Höhepunkt unserer heutigen Tour, dem Markusplatz, waren, löste sich dieser Hochnebel auf und der Himmel erstrahlte in blau.

Wir nutzten wieder den kostenlosen Shuttlebus bis zum Piazzale Roma und starteten von dort unsere Exkursion Zunächst führte uns der Weg über die Ponte Tre Ponte.

Ponte Tre Ponte
Anhand eines Detailstadtplanes navigierten wir uns weiter zum Campo San Pantalon, zur Universität von Venedig und weiter über den Camponello Squellini. Nach vielen sehenswerten Kirchen und Gebäuden, die auf dem Weg lagen, machten wir hier wieder einmal einen Abstecher zum Canale Grande.

Campo San Pantalon
Eingang zur Universität Venedig
Camponello Squellini
Wieder einmal am Canale Grande
Über den Campo San Barnaba, durch viele enge Gässchen gelangten wir, wie durch ein Wunder, ohne uns zu verlaufen, zu unserem nächsten angestrebtem Ziel, der Ponte Accademia. Die Überquerung dieser Brücke habe ich gewählt, weil man von dieser einen großartigen Blick auf die Kirche Maria della Salute hat.

Campo San Barnaba
Ponte Accademia
Blick von der Ponte Accademia auf die Kirche Maria della Salute
Nach der Überquerung der Brücke standen wir auf dem Campo San Vitale. Um eine Kirche herum und der nächste Platz, der Campo San Stefano, öffnete sich vor uns.

Campo San Stefano in Richtung Norden 
Campo San Stefano in Richtung Süden
Ein Abstecher zum Campo San Maurizio stand als nächstes auf dem Programm, hernach die Besichtigung der Chiesa San Stefano mit ihrem schiefen Kirchturm und einem sagenhaften, gewaltigen Holzgewölbe.

Campo San Maurizio 
Blick auf den schiefen Turm von der Chiesa San Stefano
Chiesa San Stefano 
Innenansichten der Chiesa San Stefano 

Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass die Zeit im Eilschritt vergangen war und es schon Mittag war. Eine kleine Verschnaufpause würde also nicht schaden. In der Nähe der Kirche San Stefano fanden wir ein kleines Kaffee, in dem es bei einigermaßen zivilen Preisen einen schmackhaften Cappuccino gab. Unsere Füße dankten uns die kleine Erholung und brachten uns dann geschwind zu den weiteren Sehenswürdigkeiten. Diese waren der Campo San Angelo, der Palazzo Fortuny, die Kirche San Luca, die leider, wie fast alle Kirchen in Italien, ab 12 Uhr mittags versperrt war.

Campo San Angelo
Palazzo Fortuny
Chiesa San Luca
Als nächsten Anlaufpunkt hatten wir den total versteckt gelegenen gotischen Palazzo Contarini del Bovolo mit seiner hinreißend schönen Wendeltreppe ausgesucht.

Palazzo Contarini del Bovolo
Jetzt ging es schon in Riesenschritten auf den Markusplatz zu. Auf dem Weg dorthin ließen wir aber nicht den Campo San Fantin aus, an dem die Kirche San Fantin, die Scoula di San Girolamo und das Teatro La Fenice, stehen.

Chiesa San Fantin und die Scoula di San Girolamo
Teatro La Fenice
Von hier nur noch ein Katzensprung und wir bogen in die Calle Largo 22 Marzo ein, an dessen Ende sich, in reich verzierten barocken Stil, die Fassade der Kirche San Moise erhebt.

San Moise
An der Kirche links vorbei und nun betreten wir über die Ala Napoleonica den Piazza San Marco, der als einer der schönsten Plätze der Welt zählt. Für den Markusplatz nahmen wir uns natürlich alle Zeit der Welt. Rechts und links des Platzes erheben sich die Prokurazien.

Ala Napoleonica und rechts die Alten Prokurazien
Rechter Hand ist das weltberühmte Cafe Florian untergebracht. Da mussten wir natürlich vorbei schauen, da auf der Costa Atlantica, auf der wir unsere letzte Fahrt unternommen hatten, eine originalgetreue Nachbildung dieses Cafes, eingerichtet war.

Cafe Florian in den Neuen Prokurazien
An der Nahtstelle von Piazza und Piazzetta San Marco erhebt sich gewaltig der 98 m hohe Campanile. An diesem ist die prächtige Loggetta di San Marco angebaut.

Campanile
Logetta di San Marco
Am linken Ende, immer von der Al Napoleonica aus gesehen, erhebt sich der renaissance Torre dell´ Orologio (Uhrturm).

Torre dell´ Orologio
Die Hauptattraktion ist aber, immer wieder die Blicke auf sich ziehende, Basilika San Marco.

Basilika San Marco
Da am Eingang zur Basilika fast niemand anstand, wollten wir diese gewaltige Kirche auch von innen ansehen. Der Zugang zur Kirche ist kostenlos. Rucksäcke und dergleichen dürfen nicht mit in die Kirche genommen werden. Diese können in einer Verwahrstelle, ca. 50 m links der Basilika, bei einer Verwahrstelle abgegeben werden, wobei hier die erste Stunde kostenlos ist. So hatte ich endlich meinen Rucksack für einige Zeit los und wir durften das gewaltige Gebäude betreten. Hier ist absolutes Fotographie- und Filmverbot. Nach Betreten des, mit Worten nicht zu beschreibenden Innenraumes dieser Kirche, überfällt einen, so ging es uns zumindest, eine Andacht. Prachtvoll, einzigartig, gewaltig, geheimnisvoll, ich erschauderte vor soviel Prunk. So etwas muss man gesehen haben, die Ausgestaltung der Basilika ist einfach nicht zu beschreiben. In der Basilika kann man gegen ein verhältnismäßig geringes Entgeld (ich meine 2,- € oder 3,- €) die Schatzkammer ansehen, für nochmals den selben Obolus besteht die Möglichkeit, auf die Balustrade zu steigen und den Markusplatz von oben betrachten. Beide Angebote nutzten wir nicht, vielleicht kommen wir ja nochmals nach Venedig, dann haben wir immer noch was zu bestaunen.

Nach diesem beeindruckenden Erlebnis begaben wir uns nun auf die Piazzetta San Marco und flanierten an der Westfront des Dogenpalastes entlang. Auch dieser kann besichtigt werden, was wir an diesem Tag nicht taten.

Westfront des Dogenpalast
An den beiden Säulen, die den Piazzetta San Marco zum Meer hin abschließen, bogen wir links ab.

Säulen an der Piazetta San Marco
Genau zu diesem Zeitpunkt machte mir der Akku meiner Videokamera klar, das eine Ladung für die beiden Städte Dubrovnik und Venedig nicht ausreichend ist. Da half kein Weinen und Klagen, wir machten trotzdem weiter mit unserer Tour durch das fantastische Venedig. Zwischen Dogenpalast und Meer spazierten wir nun das kurze Stück bis zur Ponte della Paglia. Von dieser Brücke aus hatten wir dann einen schönen Blick auf die Seufzerbrücke. Leider waren die Gebäude links und rechts der Brücke eingerüstet und mit hässlichen blauen Folien verkleidet.

"Verkleidete" Seufzerbrücke
Zum Abschluss unseres Besichtigungsmarathons wollten wir noch zum Campo San Zaccaria, was wir auch taten.

Campo San Zaccaria
Leider fanden wir dort kein Cafe, so dass wir zurück an die Vaporetto-Haltestelle Zaccaria gingen. Wir hatten nämlich beschlossen, mit der Vaporetto-Linie 1, auf dem Canale Grande zurück zum Piazzale Roma zu fahren. Dort angekommen mussten wir nicht lange auf das Eintreffen des Vaporetto warten. Für den Preis von 6,50 € pro Person, ergatterten wir im Freien, im vorderen Teil des Bootes einen Platz. Nun genossen wir, insbesondere unsere Füße, die Fahrt vorbei an den Palästen und Kirchen. Viele dieser Gebäude waren uns noch von unseren Besichtigungstouren bekannt. Vom Boot aus ergaben sich aber immer wieder neue Blickwinkel.



Impressionen von der Vaporetto-Fahrt auf dem Canale Grabde
Wir wurden mit Schauen nicht fertig. So kann ich nicht sagen, wie lange diese Fahrt gedauert hat. Das Vaporetto verließen wir am Piazzale Roma und liefen zielstrebig, wir waren mittlerweile ja schon „Alte Hasen“, auf die Haltestelle des Costa-Shuttlebusses zu. Nachdem wir nach kurzer Wartezeit einen Sitzplatz in einem ankommenden Bus ergattert hatten merkten wir schnell, dass wieder „Costa live“ angesagt war. Die Einweiserin und der Busfahrer waren in ein Gespräch vertieft und bekamen so nicht mit, dass alle Wartenden ihre Koffer verluden und in den schon überfüllten Bus einstiegen. Jetzt begann ein wirklich lustiges Schauspiel. Der Fahrer durfte nur sitzende Gäste transportieren, also alle stehenden Gäste raus. Diese monierten, dass ihre Koffer schon im Bus waren, also half der Busfahrer beim Ausladen. Das nutzten andere Wartende wieder und stiegen in den Bus. Als der Fahrer zurück kam traute er seinen Augen nicht, wieder der Bus voll mit stehenden Gästen. Das ging dann ein paar Mal so hin und her. Ja, bei Costa erlebt man halt was!

Wir kamen aber doch noch bei der Victoria an. Ich habe ja schon geschrieben, das wir zunächst mit unseren Costa-Karten der vorangegangen Kreuzfahrt an Bord wollten, so wie uns die deutschsprachige Hostess, Frau Felicia K., geheißen hatte. Ich legte sie bei allen 3 Kontrollstellen vor, aber überall wären wir zurück gewiesen worden, hätten wir unsere neuen Karten nicht dabei gehabt. Sehr kompetent diese Dame.
Wir betraten unsere Kabine, Bravissimo!, alle haben richtig geraten. Unser privater Vulkan spie immer noch schwarze Asche aus, auf dem Bett lag wieder ein weißer Zettel (bitte zur Rezeption wegen ihrer Probleme), kurz gesagt, die "Verarsche" ging weiter. Mittlerweile hatten wir kapituliert, wir warfen den weißen Zettel in den Mülleimer, gingen nicht zur Rezeption und ich ärgerte mich, das ich die neuen Costa-Karten mitgenommen habe.

So machten wir uns missmutig wieder zum Abendessen zurecht, besahen uns die nächtliche Ausfahrt aus dem Hafen von Venedig und warfen einen letzten Blick auf Venedig. Beim Abendessen suchte uns „unser“ Reisebegleiter „Hacky“ auf, der, wie ja am Anfang des Berichtes geschrieben, mit seiner Gruppe am heutigen Tage zu uns gestoßen war. Wir berichtetem ihm von unseren Erlebnissen und er nahm sich noch am selben Abend der Sache an.
Nach dem Essen in der La Tavernetta einen Espresso, wieder prompter Service, freundliches winken des Barmannes, so soll es sein. Später schlürften wir auch hier unsere Cocktails. Dabei wurden wir plötzlich von Felicia angesprochen. Freundlich wie nie zuvor, ganz hart ausgedrückt kroch sie uns in den Allerwertesten, gab sie uns bekannt, dass sie sich nochmals mit Nachdruck wegen unseres Problems mit der Klimaanlage, um eine Lösung bemühen wird. Was war da geschehen? "Hacky" (Reisebüroinhaber und Gold-Partner bei Costa) hatte der Dame wegen unseres Problems gehörig die Meinung gesagt und ihr auch mitgeteilt, das er wegen dieser Sache Meldung nach Neu-Isenburg machen wird.
Mit neuer Hoffnung, dass sich in unserer Sache doch noch was zum Guten wendet, gingen wir zu Bett, auch voller Erwartung auf unseren nächsten Landgang in Bari, das wir aber erst um 13 Uhr erreichen sollten und wir deshalb wieder einmal richtig ausschlafen konnten.




Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

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