Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Mittwoch, 2. Dezember 2009

Kreuzfahrt Costa Victoria (Tag 13: Neapel)

Obwohl wir wegen des Mitternachts-Büffets erst sehr spät ins Bett gekommen waren, hielt uns um 7 Uhr nichts mehr im Bett. Der Grund dafür ist schnell erklärt. Die Victoria war bereits in die Bucht von Neapel eingefahren. In der Morgendämmerung war schon der Vesuv zu erkennen. Das vorgefertigte Tagesprogramm war zwar nicht so umfangreich, aber während des Aufenthaltes im Rahmen unserer ersten Kreuzfahrt hatten wir uns in Neapel verliebt. So fiel es uns nicht schwer, uns aufzuraffen und frisch und munter in den Tag zu starten. Auch heute ließen wir das umfangreiche Frühstücksangebot links liegen, holten uns einen Kaffee und zogen uns ins La Tavernetta zurück. Den dampfenden Kaffee in der Hand glitt an den großen Fenstern, der Vesuv, die Hafeneinfahrt und das erwachende Neapel, vorbei. Gemütlich unseren Kaffee schlürfend, besahen wir uns das Anlegemanöver. Als das Schiff kurz vor dem Festmachen war, schien es an der Zeit uns für den Landausflug in gewohnter Weise zu rüsten.

Die Costa Victoria fährt in den Hafen von Neapel ein
Es zeigte sich, das wir den Zeitpunkt für den Gang vom Schiff perfekt gewählt hatten. Wieder einmal durchquerten wir das Kreuzfahrtterminal und von dessen Vorplatz hielten wir auf das in der Nähe stehende Castel Nuovo zu.

Castel Nuovo
Immer noch wurde in dessen unmittelbarer Umgebung an der U-Bahn gebuddelt. Als ob es erst gestern gewesen wäre, als wir das letzte Mal hier waren, fanden wir zielstrebig den Weg zur Galleria Umberto I. Wir kamen nicht darum herum, um einen Blick in diese zu werfen, da vor einem knappen Jahr die riesige Glaskuppel voll eingerüstet war. Dieses Mal hatten wir Glück. Der Blick zur Glaskuppel war frei und es hatte den Anschein, als ob Arbeiter gerade damit beschäftigt waren, die letzten Gerüstteile abzubauen. Vielleicht können wir die Galleria bei einem unserer nächsten Besuche in ihrer ganzen Pracht bestaunen.

Kuppel der Galeria Umberto I.
Beim Verlassen der Galleria werfen wir noch einen kleinen Blick auf das gegenüberliegende Teatro San Carlo und setzten unseren Marsch fort.

Teatro San Carlo
Schon nach ein paar Metern erreichen wir einen kleinen Platz, an dem wir uns rechts halten und gelangen so in die Via Toledo. Diese ist eine der längsten Shoppingstraßen Neapels und es gibt unzählige Boutiquen. Dementsprechend ist auch das Fußgängeraufkommen. Nach knapp 1 km biegen wir nach rechts in die Via Maddaloni ab und stehen mit einem Schlag in einer anderen Welt. Wir sind in Spaccanapoli, dem ältesten Teil von Neapel. Hier beginnt nun unsere eigentliche Tour. Nach ein paar Meter geraten wir hier mitten in eine, meiner Meinung nach, Studentendemo. Da wir den Grund für die Demo nicht kennen wollen wir auch daran nicht teilnehmen und versuchen uns etwas abseits zu halten. Zudem unterscheiden wir uns schon vom Alter her von den Demonstranten. Ich hoffe, dass das die massiv anwesende Polizei auch sieht. Trotzdem treiben wir in einer Menschenmasse dem Piazza del Gesú zu und auf dem Platz gelingt es, wir setzen uns endgültig von den Demonstranten deutlich ab. Ein paar Mal tief durchgeatmet und dann genießen wir erst den Platz, auf dem sich der reich verzierte Obelisk Guglia dell´ Immacolata erhebt.

Obelisk Guglia dell´ Immacolata
Weiter steht an dem Platz die Chiesa Il Gesú Nuovo. Ganz im Gegensatz zu ihrem eher schlichten, aber interessanten Äußeren, ist der Innenraum pompös ausgestaltet.

Chiesa Il Gesú Nuovo
Chiesa Il Gesú Nuovo Innenansicht
Von der Piazza stapfen wir in die dort beginnende Via Benedetto Croce. Nach nur wenigen Schritten erreichen wir den Eingang zur Kirche Santa Chiara.

Eingang zur Chiesa Santa Chiara
Der gewaltige Kirchenraum ist eher schlicht gehalten, doch sind in dem Gotteshaus viele reich verzierte Sakophage zu bestaunen. Hinter dem Hauptaltar liegt das großartige Grab von Roberto I. von Angiò aus dem 14. Jahrhundert.

Innenraum der Chiesa Santa Chiara
Eine Sarkophag in der Kirche
Durch das Hauptportal wieder im Freien halten wir uns rechts, gehen um die Kirche herum und gelangen so zu dem, zu der Kirche gehörenden Konvent der Franziskaner und das der Klarissen. Sehenswert ist der Klarissenchor und seine 64 mit wunderschönen bunten Majoliken verkleideten Pfeiler. Auch Bänke und Mäuerchen sind mit farbenfrohen Landschafts- und Blumenbildern verziert. Die genaue Höhe des Eintrittspreises weiß ich gar nicht mehr, glaube aber das es 4,- Euro pro Person waren. Die kleine Investition hat sich jedoch auf alle Fälle gelohnt, denn der Innenhof ist absolut sehenswert.

Klarissenchor mit Majoliken
Franziskaner- und Klarissen-Konvent
Nachdem wir bei unserem letzten Neapel-Aufenthalt schon keine neapolitanische Pizza bekommen haben, hatten wir uns fest vorgenommen den aktuellen Aufenthalt zu nutzen und eine gute Pizzeria zu besuchen. Meine Recherchen im Internet führten zu einer alten traditionellen Pizzeria ganz in der Nähe der Kirch Santa Chiara. Das Ristorante Lombardi a Santa Chiara in der Via Benedetto Croce war auch schnell gefunden, aber?, genau!, noch geschlossen. Ein Blick auf die Öffnungszeiten stimmte uns auch nicht gerade fröhlicher, da das Restaurant erst geöffnet werden sollte, als wir schon wieder an die Rückkehr auf die Costa Victoria denken mussten. Also wieder einmal Neapel, ohne in den Genuss einer der berühmten Pizzas gekommen zu sein. Es blieb uns nichts anderes übrig, als unseren Weg fortzusetzen und es kam was kommen musste, kein Frühstück, die Vorfreude auf eine Pizza, aber geschlossene Pizzeria; der Magen signalisierte HUNGER!

Unsere nächste Anlaufstelle war die Piazetta Nilo, an der die 2000 Jahre alte Statue des Gottes Nil steht.

Statue des Gottes Nil
An der Piazetta hatte auch ein Straßen-Pizza-Verkäufer seinen kleinen Laden geöffnet. Es half alles nichts, aus einem geplanten kulinarischen Genuss wurde Finger-Food. Wir erstanden also so eine Art Calzone, war zwar nicht schlecht, aber wir hatten uns halt was anderes vorgestellt. Aber eine Stärkung war es trotzdem.
Nun konnten wir wenigstens ohne Hungergefühl unseren Streifzug durch Spaccanapoli fort führen. Vorbei an vielen Kunsthandwerkläden, Antiquariaten, Souveniergeschäften und und und ... kamen wir zur Via San Gregorio Armeno, der Straße der Krippenbauer. Diesen „Genuss“, die Gasse zu durchstreifen, hatten wir uns beim letzten Aufenthalt schon gegeben und entschlossen uns ganz schnell, das wir uns das nicht noch einmal antun müssen. Trotzdem ist das „Gewusel in dieser Gasse aus sicherem Abstand absolut sehenswert.

Via San Gregorio Armeno
Weiter ging es in Richtung Via Duomo, die wir, nicht ohne einen Cappuccino in einem kleinen Cafe getrunken zu haben, dieses Mal ohne zu verlaufen, auch erreichten. Einen geplanten Abstecher zum Dom von Neapel strichen wir aus zeitlichen Gründen. Anscheinend hatten wir uns durch das alte Neapel zu sehr verzaubern lassen, so das uns die Zeit davon gelaufen ist. Also umdisponiert, nach rechts abgebogen und bald den Corso Umberto I. erreicht.

Am Corso Umberto I.
Schlagartig wurde es uns wieder bewusst, Chaos hat einen Namen, nämlich Verkehr in Neapel. Wir schlenderte den lebhaften Corso entlang und Anja hatte dabei genügend Zeit ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: Schaufenster ansehen. So blieb es nicht aus, dass sie ein Schnäppchen sah und nicht anders konnte als zuzugreifen.
So ließen wir unseren Landgang in Neapel langsam ausklingen und kehrten auf die Victoria zurück. Jetzt ging es also wieder los. Alles war nun zum letzten Mal. Wir hatten auf dieser Kreuzfahrt zum letzten Mal Landgang.

Zum letzten mal kehren wir bei dieser Kreuzfahrt vom Landgang auf die Costa Victoria zurück
Zum letzten Mal aßen wir auf dem Schiff zu Mittag. An diesem Tag aber nicht im Restaurant, sondern wir bedienten uns an der Grill-Station auf dem Außendeck, einfach mal was anderes, Fast-Food für den kleinen Hunger. Nun gut, bei strahlendem Sonnenschein legte die Costa Victoria im Hafen von Neapel ab und verabschiedete sich mit einem lauten Schiffshorn-Konzert von der italienischen Metropole, wobei sie Kurs auf Savona nahm.


Die Victoria nimmt Abschied von Neapel und Kurs auf Savonna

Den Nachmittag genossen wir ein wenig auf den Außendecks mit Cappuccino trinken und spazieren gehen auf dem Schiff. Nach so viel frischer Luft tat auch ein kleines Nickerchen gut und so war es schon wieder Zeit uns für den letzten Abend an Bord zurecht zu machen. Nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns herzlich von „unseren“ Kellnern Jose. Am Ausgang noch einmal kurz umgesehen, um die letzten Eindrücke des Restaurants in sich aufzusaugen, aber irgendwie war es anders als auf unseren bisherigen Kreuzfahrten, es machte uns dieses Mal nicht richtig traurig, dass die Reise langsam dem Ende zuging. Man braucht wohl nicht groß zu raten welche Umstände dazu geführt haben.

Den Rest des Abends verbrachten wir im La Tavernetta. Wir versuchten es gar nicht mehr, einen Platz im Theater zu bekommen, das Thema hatten wir schon abgehakt. Gemütlich unsere Cocktails geschlürft, ein wenig Small Talk mit dem Barkeeper, auch von diesem Abschied nehmen und dann zum letzten Mal den Weg zu unserer Kabine genommen. Hier angekommen mussten wir erst noch die Koffer fertig packen, da diese bis 01.00 Uhr vor der Türe stehen mussten und so legten wir uns, genau, zum letzten Mal, in unserer Kabine auf der Costa Victoria ins Bett.



Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

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