Die Fahrt von Venedig nach Ancona verlief absolut ruhig, das Meer war glatt wie ein Babypopo. Vielleicht lag es daran, das wir beide nicht so gut schliefen. Wir wollen es einfach ein wenig „schaukelig“.
Von den eindeutigen Motorengeräusche die beim Anlegen das Schiff von sich gibt, wurden wir um 06.30 Uhr geweckt. Kurz orientiert, ein Blick aus dem Fenster, ja wir waren da. Die Victoria legte gerade im Hafen von Ancona an.
Heute hatten wir uns, wie schon gewohnt, eine Besichtigung der Stadt auf eigene Faust vorgenommen. Doch zunächst war natürlich waschen angesagt und danach Frühstück. Wo wollen wir denn frühstücken? Demokratisch wählten wir an diesem Morgen das Restaurant Sinfonia aus. Dort ergatterten wir wieder einen 2-er Tisch am Fenster mit Blick auf den Hafen von Ancona. Im Restaurant war ein Buffet aufgebaut und zusätzlich konnte man diverse Speisen bestellen. Das Frühstück war soweit o.k. Nur die bestellten Rühreier schmeckten doch ziemlich nach Fisch. Vielleicht wäre eine Reinigung der Pfanne angebracht gewesen. Ansonsten hatten wir uns doch gut gestärkt für die kommenden Unternehmungen.
Nachdem wir uns auf dem Zimmer noch touristisch bewaffnet hatten (ausgearbeiteter Stadtrundgang, Stadtplan, Foto- und Videokamera, Rucksack und Wasser) waren wir bereit Ancona entgegenzutreten. Der Hafen von Ancona liegt sehr zentral in der Altstadt, so das man nach Verlassen des übersichtlichen Hafengeländes schon mitten in der Altstadt steht. Entgegen ein paar Meinungen, die ich im Internet gelesen habe, dass Ancona nichts zu bieten hat, entdeckten wir auf unserem Rundgang eine wirklich schöne Altstadt mit einigen sehenswerten Gebäuden. Kurz das Wetter angesprochen: Stark bewölkt und ab und zu ein paar blaue Flecke im dichten Grau. Zunächst spazierten wir durch die, an einem leichten Hang gelegene Altstadt von Ancona, mit einer Vielzahl von Kirchen und Palästen aus unterschiedlichen Epochen.
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Aufstieg zur Kathedrale San Ciriaco |
Vor Erreichen der Kathedrale gönnten wir uns jedoch noch eine kurze Erholungspause in einem Cafe mit Panoramablick etwas unterhalb unseres Zieles.
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Blick vom Cafe auf die Costa Victoria |
So gewappnet stiegen wir in rekordverdächtiger Zeit die letzten paar Meter bis zu dem Vorplatz der Kathedrale hinauf. Von diesem hat man einen atemberaubenden Überblick über den gesamten Hafen und die Altstadt von Ancona.
Nach dem wir ausgiebig den Ausblick genossen hatten, machten wir uns an die Besichtigung der Kirche. Diese weist romanische und gotische Elemente auf. Außerdem ist eine bemalte Holzdecke in Form eines umgedrehten Bootes zu bestaunen.
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Kathedrale San Ciriaco |
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Im Innern der Kathedrale |
In der frei zugänglichen Krypta sind noch Überreste eines heidnischen Tempels zu erkennen, auf dem die Fundamente der jetzigen Kirche errichtet wurden.
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Überreste des heidnischen Tempels in der Krypta der Kathedrale |
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Sarkopharg in der Krypta |
Noch ein paar Fotos geschossen und schon ging es los mit dem Abstieg. Ich wollte Anjas Rücken etwas gutes tun und auf dem kürzesten Weg zum Schiff zurück kehren. Aber da hatte ich wieder einmal die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Auf dem Weg sah Anja ein Schild „Römische Amphitheater“. Alte Steine! Das kann man nicht auslassen, da muss man hin! Also, links abgebogen und hin zu der Ausgrabungsstätte. Leider kann man nicht auf das Gelände, um die Ausgrabungen zu besichtigen. Ein Blick durch und über einen Zaun ist alles was möglich ist.
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Bei den römischen Ausgrabungen |
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Römisches Amphietehater |
Bei uns in Deutschland würde alles riesig aufgemacht und eine Besichtigung für viel Geld wäre möglich. Anscheinend fehlt es aber in Italien an Geld, um das Gelände soweit zu sichern um eine Besichtigung möglich zu machen -leider. Jetzt aber endgültig auf den Rückweg gemacht.
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Auf dem Rückweg zum Hafen |
Glücklich am Hafen angekommen wäre noch ein Abstecher zum Lazzaretto möglich gewesen, was wir uns aber sparten. Noch einen kurzen Blick auf die Porta Pi geworfen und dann kehrten wir auf die Costa Victoria zurück.
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Hafenpromenade mit der Porta Pi |
Das Auslaufen aus dem Hafen von Ancona besahen wir von unserem Balkon aus. Mit einem Schiffssirenenchor wurden wir aus dem Hafen begleitet.
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Letzter Blick beim Auslaufen auf Ancona |
Im Buffet-Restaurant Bolero aßen wir eine Kleinigkeit und legten danach einen wohlverdienten Mittagsschlaf ein.
Ausgeruht und wieder voller Tatendrang flanierten wir über die Bardecks der Costa und tranken Cappuccino in der Bar La Tavernetta auf Deck 12. Die Zeit verging wie im Flug, noch ein wenig durch die Geschäfte geschaut, war es auch schon wieder Zeit, sich den Staub vom Landgang abzuduschen und sich tischfein zu machen. In unserem Restaurant schlugen wir uns wieder unsere Bäuche voll mit den leckeren Gerichten, die von unserem Ober Jose serviert wurden. Jose, aus Argentinien stammend, unterhielt sich schnell mit uns nur noch auf spanisch, als er mit bekam, dass wir ein paar Brocken dieser Sprache beherrschten. Das ist auch Kreuzfahrt, viele unterschiedliche Nationen treffen sich und kommunizieren miteinander – einfach schön.
Nach dem Abendessen ging es an das andere Ende des Schiffes, auf den Plaza Concorde, wo wir den Cocktail des Tages, Mai Tai, tranken. Auch heute versuchten wir einen Besuch im Theater, wir waren zwar pünktlich, aber das Theater platzte aus allen Nähten. Gerade noch fanden wir in der letzten Ecke ein Plätzchen auf den unbequemen Barstühlen. Da die Sicht von hier auch nicht weltbewegend war, verließen wir doch etwas enttäuscht das Theater. Da Ancona uns doch noch in den Knochen steckte, entschieden wir uns, ins Bett zu gehen.
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